Die Europaschule hat auch während der Corona-Pandemie für die Schülerinnen und Schüler Aktionen zur Europawoche organisiert. Auf dem Stundenplan standen u.a. zwei Planspiele per Videokonferenz. Dabei standen der Natur- und Klimaschutz sowie ein gerechter Strukturwandel im Mittelpunkt.
Die diesjährigen Aktionen an der Europaschule standen unter dem Motto: „Europa solidarischer, grüner und digitaler machen“.
Wie verhandelt man als Abgeordnete/r im Europäischen Parlament und Angehörige/r unterschiedlicher Fraktionen über dringend notwendige Veränderungen in Bezug auf weiterführende Maßnahmen zur Vermeidung des Plastikmülls in Europa? Mit dieser elementaren Thematik beschäftigten sich die Oberstufenschüler/innen der Europaschule Herzogenrath im Rahmen der bundesweiten Europawoche. Hierzu wurde ein Planspiel unter dem Titel „Anti-Plastic Europe“ durchgeführt, das in Zusammenarbeit mit weiteren Schüler/innen und Lehrkräften aus Köln, Spanien, Polen und Finnland per Videokonferenz in englischer Sprache durchgeführt wurde. Die Leitung und Moderation hatte die Agentur „planpolitik“ aus Berlin. Die Teilnehmer/innen verhandelten in einer hitzigen Debatte über mögliche Wege für Europa in eine plastikarme und nachhaltige Zukunft.
In dem weiteren Planspiel „Just Transition – Auf der Suche nach dem gerechten Strukturwandel“ beschäftigten sich die Herzogenrather Europaschüler/innen mit einer Gruppe der Kölner Europaschule mit der notwendigen Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase und damit verbunden einer fundamentalen Veränderung der Wirtschaft. Eine ganz besondere Herausforderung stellte dabei die sozial gerechte Gestaltung für die nähere Zukunft dar. Die Teilnehmer/innen wurden in ein fiktives Szenario eingewiesen. Die Reise führte sie in die Stadt „Fontanien“, in der ihnen Rollen mit diversen Interessenlagen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft zugewiesen wurden.
Jens Klein, Didaktischer Leiter an der Europaschule: „Es war uns sehr wichtig, auch in diesen schwierigen Zeiten der Pandemie den Schüler/innen ein Angebot zur Europawoche unterbreiten zu können. Mit den Planspielen hatten sie die Möglichkeit, sich intensiv mit aktuellen Themen zum Klima- und Naturschutz auseinanderzusetzen und gemeinsam nachhaltige Lösungswege zu erarbeiten.“
Zum Abschluss der Europatage fand die feierliche Übergabe der Fahrradpreise an Schülerinnen und Lehrerinnen des Wettbewerbs „oekoropa 2020“ des Goetheinstituts statt. „Ziel des Wettbewerbs war es, eine klimaneutrale Reise in die drei Hauptstädte der EU-Ratspräsidentschaft zu organisieren und diese so günstig und klimaneutral wie möglich zu planen“, erläuterten die Lehrerinnen Anna Zentis und Ilse Durst-Gül. Insgesamt haben zwei Kurse daran gearbeitet. Drei Gruppen wurden ins Rennen geschickt und zwei haben gewonnen. Sie erhielten Preisgelder i.H.v. insgesamt 15.000 Euro. Darüber hinaus wurden die Schülerinnen Laury Kialundama, Pooja Periyathmby, Zuzanna Pedzinska und Aschvitha Rajaratnam mit dem sogenannten Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet und haben neben der Verwirklichung ihrer Reise im nächsten Jahr sogar noch pro Person Fahrräder gewonnen. Zuzanna und Laury berichten: „Wir haben uns beraten, was wir für die Verpflegung und die Reise brauchen. Dabei war es uns wichtig, dass trotz der Nachhaltigkeit der Spaß erhalten bleibt.“ Dies ist ihnen tatsächlich mit großem Erfolg gelungen. Schulleiter Michael Schmitt: „Ich war überrascht, dass die Teilnahme so unkompliziert vonstatten ging. Diese spontane Arbeit kam den Zielen der Europaschule sehr entgegen!“ Da die gewonnene Reise in diesem Jahr wegen der Pandemie nicht realisiert werden konnte, haben sich die Schülerinnen entschlossen, das Geld für klimafreundliche Maßnahmen und Workshops an der Schule zu investieren. Eine vorbildliche solidarische Geste, die Anerkennung verdient!