Europaschule Herzogenrath

Städtische Gesamtschule

Sekundarstufen I und II

Paella in Bio-Qualität: Hauswirtschaftsunterricht einmal anders

Lassen sich zwischen Bio- und konventionellen Produkten Geschmacksunterschiede feststellen? Worin unterscheiden sich die Lebensmittel sonst noch? Was ist bei Einkauf und Zubereitung von entsprechenden Zutaten zu beachten? Diesen und weiteren Fragen wurde bei einem Kooperationsprojekt der Europaschule Herzogenrath und Kaufland am 18.6.2024 nachgegangen.
Zunächst hatten die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler der Hauswirtschaftskurse von Waltraud Exner und José Gallardo eigenständig Rezepte recherchiert, die dann im Unterricht gekocht werden sollten. Die Besonderheit: Jedes Gericht sollte einmal konventionell und einmal ausschließlich mit Bio-Produkten zubereitet werden. Der Einkauf der notwendigen Zutaten sollte im Vorfeld beim Kooperationspartner Kaufland als gemeinschaftliche Aktion erfolgen.
Am 18. Juni nahm Hausleiter Marcel Küper die Besuchergruppe, begleitet von Lehrerin Waltraud Exner, morgens in der Kaufland-Filiale Herzogenrath in Empfang. Ausgestattet mit vier Einkaufswagen machten sich insgesamt 9 Schülerinnen und 6 Schüler – aufgeteilt in vier Gruppen – daran, die verschiedenen Produkte in der jeweils richtigen Menge zusammenzustellen. Dabei gingen die Jugendlichen arbeitsteilig vor und zeigten sich durchaus routiniert. Die Frage, ob sie auch schon einmal selbstständig Einkäufe für ihre Familie besorgt hätten, bejahten die meisten von ihnen.
Nachdem alle Zutaten eingekauft und für den Transport zur Europaschule verstaut waren, lud Marcel Küper zu einer Vergleichsverkostung ausgewählter Lebensmittel ein. Neben Blaubeeren, Bananen, Äpfeln und Tomaten wurden Gurken angeboten, bei denen zunächst nicht ausgewiesen war, ob diese aus Bio-, Demeter- oder konventionellem Anbau stammten. Einmütig wurden die konventionellen Lebensmittel sofort erkannt, während sich Bio- und Demeter-Gurken durch mehr Bissfestigkeit und besseren Geschmack klar hervortaten.
Hausleiter Küper klärte über die Unterschiede der verschiedenen Produkt-Siegel und die damit verbundenen Hintergründe auf und schärfte somit das Bewusstsein der Jugendlichen mit Blick auf das eigene Einkauf- und Konsumverhalten. Kaufland biete derzeit rund 2000 Bio-Artikel an, davon ca. 250 mit Demeter-Zertifizierung, wodurch man sich an den Bedürfnissen einer bewussteren Kundschaft orientiere.
Im zweiten Teil des Projekts ging es in die Schulküche der Europaschule. Nun bereiteten die Schülerinnen und Schüler in zwei Gruppen – einmal mit und einmal ohne Bio-Produkte – eine Hähnchen-Gemüse-Pasta und in zwei weiteren Gruppen eine Paella zu (letzteres Gericht inspiriert durch die spanischen Wurzeln von Hauswirtschaftslehrer José Gallardo). Auch hier galt für die jeweils anderen Gruppen wieder, per „Blindverkostung“ mögliche Unterschiede zu ermitteln. Das Ergebnis: Geschmacklich konnten alle Gerichte überzeugen und mit Blick auf das Gemüse punkteten ganz klar die Bio-Produkte. Allein beim Hähnchenfleisch gingen die Meinungen z. T. auseinander, doch beim Gesamteindruck wurde Bio favorisiert.

Am Ende des Tages zeigten sich die Jugendlichen begeistert. Neuntklässler Leo resümierte: „Wir fanden den Tag sehr unterhaltsam und interessant. Wir haben uns sehr gefreut, dass wir hinter den Kulissen bei Kaufland mehr über Bio-Produkte erfahren konnten, und auch das Kochen hat uns sehr viel Spaß gemacht!“
Auch Marcel Küper war mit der Veranstaltung sehr zufrieden und lobte das Engagement der potenziellen Nachwuchskräfte sowie das tolle Klima. Es habe ihm großen Spaß bereitet, den überaus interessierten Jugendlichen über diesen praktischen Ansatz Einsichten in den Lebensmitteleinzelhandel zu ermöglichen.